Der Russische Angriffskrieg gegen die Ukraine

Völkerrechtliche Einordnungen für ein fachfremdes Publikum verständlich erklären

Am 24. Februar 2022 initiierte die russische Föderation ihre sogenannte „special operation“ in Form eines Angriffskriegs auf die Ukraine. Bereits 2014 annektierte Russland völkerrechtswidrig die Krim. Seit Februar berichten Medien nun täglich über den Krieg. Schulen, Krankenhäuser und Museen werden angegriffen. Wohngebäude werden zerstört. Zivilisten sterben, Soldaten fallen auf beiden Seiten. Angriffe auf Atomkraftwerke bedrohen Menschen und Umwelt, auch über die Ukraine hinaus. Von Kriegsverbrechen, auch in Form von sexualisierter Gewalt, wird berichtet. Rufe nach einem neuen Strafgericht werden laut. Es entsteht zudem der Eindruck, dass Russland „Hunger als Waffe“ einsetzt. Die Staatengemeinschaft in Form des UN Sicherheitsrats tagt, jedoch ohne Maßnahmen zu ergreifen. Einzelne Staaten und Organisationen verabschiedeten Sanktionen gegen die russische Föderation. Auch unterstützen einige Staaten die Ukraine durch Waffenlieferungen. Zugleich werden fake news im Internet verbreitet.

Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung untersuchen Studierende eine Vielzahl an Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt. Inhaltlich liegt der Fokus auf Friedenssicherungsrecht, humanitärem Völkerrecht, Völkerstrafrecht und Menschenrechtsschutz. Bei Interesse können auch andere Bereiche des Völker- und Europarechts mit Bezug zum Russland-Ukraine-Konflikt von den Studierenden bearbeitet werden. Die Seminararbeiten können auf deutsch oder englisch verfasst werden.

Das Schreibzentrum der UHH beteiligt sich am Seminar mit Inputs zum wissenschaftlichen Schreiben und unterstützt die Studierenden insbesondere während des Schreibprozesses aktiv durch eine Texttutorin. Außerdem eine Einheit zu „Wissenschaftskommunikation für Studierende“ im Rahmen des Seminars stattfinden. Die Kompetenz, komplexe juristische Fragestellungen verständlich zu kommunizieren, ist später als Rechtsanwältin oder Richter essentiell, während an der Universität primär der formale Stil und juristische Fachbegriffe im Vordergrund stehen. Die Studierenden werden daher in der Veranstaltung bzgl. der unterschiedlichen Adressatenorientierung sensibilisiert. Sie lernen, die Komplexität an sich komplexer Fragestellungen angemessen zu reduzieren und sich dabei verständlich und dennoch präzise in Sachtexten für ein Fachpublikum und in Beiträgen für die breite Öffentlichkeit auszudrücken.

Zusätzlich begleitet die Künstlerin Marlin Beringer die Lehrveranstaltung und erarbeitet zu jeder Seminararbeit eine graphische Illustration. Die Illustrationen werden anschließend als digitale Ausstellung mit Text und Bild einzelne Aspekte des Krieges rechtlich erörtern und erklären (hierfür wird nach Abschluss der Seminararbeit eine 1-seitige Zusammenfassung der Arbeiten verfasst). Kommunikation durch Sprache und Bild steht dabei im Vordergrund. Ziel ist es, die breite Öffentlichkeit zu informieren und durch die Illustrationen im Comic-Stil ein erweitertes Publikum zu erreichen.

Diese Lehrveranstaltung, welche wahlweise als Seminar oder als Schlüsselqualifikation belegt werden kann, richtet sich an Studierende aller Semester. Vorkenntnisse im Völker- und Europarecht sind nicht erforderlich. Je nach Themengestaltung können auch fortgeschrittene Fragestellungen im Völker- und Europarecht bearbeitet werden, welche sich für Studierende des SPB X anbieten.

Termine:

– 16. + 17. Dezember 2022 Blockseminar mit den ersten Entwürfen der Einleitung und Gliederung als work in progress

– Weitere Termine im November 2022 und Januar 2023 (siehe Stine)

– Ende Januar 2023 Abgabe der Seminararbeiten

– Februar Abgabe 1-seitige Zusammenfassung der Arbeit für die digitale Ausstellung

 

Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Frau Dr. Anne Dienelt (anne.dienelt@uni-hamburg.de).

Anmeldung über Stine innerhalb der regulären Fristen.

Seminar_Ukraine