Solidarität prägt die Sozialversicherung. Im Zuge der Digitalisierung gerät dieser Grundsatz jedoch unter Druck. Besonders deutlich zeigt sich dies am Beispiel des Gesundheitswesens. Die Entwicklungen im Zuge von „Digital Health“ sind rasant, die Versprechungen der neuen Technologie verheißungsvoll. Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Zunehmend „vermessen“ sich Menschen mithilfe von sog. Fitness-Trackern digital. Die erhobenen Körperdaten geben sie freiwillig an Dritte weiter, auch an Krankenkassen. Diese wiederum bieten sog. Pay-as-you-live-Programme an, mit denen sie gesundheitsbewusstes Verhalten durch Bonuszahlungen belohnen. Es fehlt nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, welche Szenarien der gesetzlichen Krankenversicherung drohen könnten. Um eine Entsolidarisierung zu verhindern, sind die Entwicklungen regulierend zu begleiten. So kann die Digitalisierung auch Chancen für das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung der Versicherten im Sinne von § 1 SGB V bieten. Im Rahmen des Vortrags wird aufgezeigt, wie sich die Spannungen produktiv für die gesetzliche Krankenversicherung nutzen lassen.

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